Und das war’s auch schon wieder für die besten jugendlichen Schachspieler der Welt: Die Weltmeisterschaft in Rumänien ist beendet und unsere beiden Athleten sind wieder zu Hause im schönen Bayern.
In der U14 blieb für Leonardo Costa das Highlight des Turniers nach wie vor der Start: Seine vier Siege gleich zu Beginn der WM konnte er nicht wiederholen, allerdings blieben seine restlichen Spiele nicht ohne Belohnung: Sein Gegner in Runde 8 warf das Handtuch, als im Bauernendspiel Leonardos Freibauer die Wanderlust in Richtung gegnerische Grundlinie packte und seine Remispartien in Runden neun und elf waren beide im Duell mit Titelträgern erkämpft, namentlich FM Batsukh und CM Agasarov. Am Ende des Turniers steht er damit auf Platz 15 von 138, zwei Plätze hinter Nationalmannschaftskollegen Marius Deuer.
Auch Jana in der U18 konnte leider nicht an ihren starken Turnierstart anknüpfen. Beim Zwischenbericht konnten wir noch davon berichten, wie sie in sechs der ersten sieben Spiele unbesiegt blieb, ab dann lief es leider umgekehrt: In der vorletzten Runde konnte sie ihrer Gegnerin, Mirowska Oliwia aus Polen, ein Remis abluchsen, ansonsten konnte sie sich in den späteren Spielen leider nicht belohnen und so kam sie über das gesamte Turnier auf insgesamt 5,5 Punkte, die sie auf Rang 39 von 79 brachten, einen Platz (und lediglich eine halbe Feinwertung!) hinter ihrer polnischen Widersacherin aus Runde Zehn.
Leider nahm das Turnier spielerisch für die beiden bayerischen Vertreter nicht den erwünschten Verlauf: Leonardo war in der Startrangliste auf Platz Zwei gesetzt und verfehlte diesen um 13 Ränge und auch Jana landete am Ende 17 Plätze weiter hinten, als vor dem Turnier eingesetzt wurde. So kommentierte auch Michael Prusikin bereits, dass es für Bayern suboptimal gelaufen sei, was er sich selber auch nicht erklären könne. Aber manchmal kommt es auf mehr als die Ergebnisse selbst an: Am Ende vom Tag können wir uns für unseren beiden Jugendlichen einfach freuen, dass nach zwei Jahren endlich wieder WM-Luft geschnuppert werden konnte. Ein Turnier auf diesem Niveau bringt einen spielerisch immer weiter und die reine Erfahrung, für ein Messen mit Spielern aus der ganzen Welt durch halb Europa gefahren zu sein, kann den beiden nichts und niemand mehr nehmen!
Jetzt gilt es, sich an die Analysebretter zu schwingen und in Zukunft weiterhin zu zeigen, was Bayern zu bieten hat! Denn die Zahlen sprechen nach wie vor für uns: Wenn man diese WM und die Kadetten-WM, die momentan für die U8 bis U12 in Georgien stattfindet, zusammennimmt, wird eine Tendenz unter der deutschen Vertretung deutlich: von 25 Nationalspielern über alle Altersklassen stellt Bayern fünf, also 20%. Das prophezeit uns definitiv eine rosige Zukunft für den bayerischen Schachsport!