Mehr als 380 Gründe für eine Reise nach China

Über die Reise ins chinesische Bengbu im Juli von Verena Kolb.

Am Frankfurter Flughafen

Bereits als sich unsere Reisegruppe (bestehend aus 8 Austauschteilnehmern und dem Gruppenleiter Malte Ibs) am Frankfurter Flughafen traf, war die Spannung riesig. Keiner wusste mehr über China, als das, was man irgendwann einmal aus irgendeiner fragwürdigen Quelle erfahren hatte (isst man dort Insekten… die noch LEBEN? Oder sowas wie… HUND?! Und gibt es zu jeder Mahlzeit Unmengen Reis?). Mit diesen Fragen im Kopf konnte das Abenteuer beginnen. Letztendlich wurden wir alle überrascht, denn die Realität stellte sich als ganz anders heraus, als wir es erwartet hatten:

Wir aßen weder Hund, noch Insekten, noch Reisberge, sondern bekamen in noblen Restaurants manchmal sehr exotisches, manchmal weniger exotisches Essen serviert. Von der für uns Europäer etwas gewöhnungsbedürftigen Konsistenz der Qualle bis hin zur leckeren Pekingente durften wir uns querbeet durch die kulinarischen Köstlichkeiten Chinas probieren. Anfangs hatte ich als absoluter Stäbchenneuling etwas Probleme, mein Essen von der sich ständig drehenden Tischplatte zu nehmen und sehnte mich nach Messer und Gabel. Aber Übung macht den Meister, weshalb ich schon nach kurzer Zeit vom Neuling zum Fortgeschrittenen wurde und alle auf dem Tisch servierten Gerichte unfallfrei auf meinen Teller heben konnte.

Das Essen war jedoch nicht das einzig für uns Ungewöhnliche. Wir wurden zwar bereits im Vorfeld „gewarnt“, in China zu Superstars und Fotomodellen zu mutieren, jedoch habe ich nicht damit gerechnet, dass sogar fremde Einheimische Bilder mit uns machen wollen. Ob gefragt oder ungefragt, ständig wurden Fotos gemacht. Sogar das Fernsehen war vor Ort, wir wurden interviewt und ein Kameramann begleitete die Reisegruppe beim Sightseeing in Bengbu.

Die Deutsche Delegation vor der chinesischen Mauer

Wobei wir beim nächsten Themenbereich angekommen sind: das berühmte chinesische Sightseeing, das wie folgt ablief: aus dem Auto aussteigen, Attraktion anschauen, ins Auto einsteigen, weiterfahren zur nächsten Attraktion. Ich fand diese Art des Sightseeings sehr abwechslungsreich und spannend, da man in kurzer Zeit viele interessante Orte sehen konnte. So besichtigten wir in Bengbu beispielsweise das Jackie Chan Museum und auf unserer zweitägigen Reise nach Peking die chinesische Mauer und die verbotene Stadt.

Neben dem Sightseeing-programm durfte der eigentliche Grund des Austauschs: Schach, natürlich nicht zu kurz kommen. Anfangs wussten wir nicht, mit Gegnern welcher Spielstärke wir es zu tun bekommen würden. Wie sich aber nach einigen Partien herausstellte, konnten sich Chinesen und Deutsche auf gleicher, spielerischer Augenhöhe begegnen. Ein besonderes Highlight unserer Reise bildete dabei das große Simultanturnier in einer Schule in Bengbu, bei dem wir gegen sehr viele Grundschul- und Kindergartenkinder gleichzeitig spielen durften.

Zusammenfassend war der Austausch ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis, von dem wir immer wieder aufs Neue positiv überrascht wurden. Die chinesische und deutsche Kultur sind sich sehr verschieden, umso schöner finde ich, dass unsere gemeinsame Sportart Schach, es schafft, eine Verbindung zwischen den beiden Ländern herzustellen und damit kulturelle und geografische Distanz mühelos überwindet.

von Verena Kolb

Aus Bayern nahmen Uli Weller (Augsburg), Verena Kolb (Seubelsdorf) und Ruben von Kortzfleisch (Würzburg) teil. Weitere Infos inklusive vieler Photos und Fernsehbeitrag auf der DSJ-Webseite. Die oben eingefügten Bilder sind von der DSJ. Übrigens unter der neuen Kategorie Spieler berichten erzählen bayerischen Schachspielern über Meisterschaften, Auslandsreisen und vieles mehr.

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