Wir feiern 50 Jahre BSJ! – Ein Märchen von Elisabeth Reich

Ein Anfang und ein Ende

Es war einmal ein Schloss in einem karierten Land weit, weit entfernt von dir und mir. Es geht in dieser Geschichte um eine einst wunderschöne Schachprinzessin, die aber keine normale Prinzessin war, sondern eine Entflohene. Sie wurde dazu verdammt, als ein widerwärtiges Monster herumzulaufen, und zwar als ein kleiner Bauer. Die Prinzessin war allerdings nicht von einer garstigen Hexe verflucht worden, sondern von ihrem eigenen Bruder, dem König. Dieser hatte seine Seele an den grausamen Teufel, den gegnerischen König, verkauft und dadurch keine Kontrolle mehr über sich selbst. Es war ein furchtbarer Fluch, der den Teufel sehr erfreute, denn er brauchte einen gehorsamen Diener und zu dem wurde der gute König, da seine Lage ausweglos erschien.

Zur selben Zeit lebte ein strahlender Ritter, der ein ergebener Läufer der königlichen Familie war. Er sah, wie sein König litt und die Prinzessin, in die er unsterblich verliebt war, dazu verdammt war, ein Monster zu sein. Also entschloss er sich, den Fluch der beiden zu brechen, doch die Frage war: Wie? Der gegnerische König war zwischen seinen eigenen Figuren eingebunkert – wie sollten sie an ihn herankommen? Sie hatten keine Möglichkeit, in diese Burg einzudringen. Ihre Figuren waren unentwickelt: Die Türme standen passiv da, die Springer am Rande und die Läufer in den Ecken. Zwar sah es bei der Mannschaft des Teufels nicht viel besser aus, allerdings hatten sie noch ihre eigene Prinzessin, die mit ihrer Schönheit die übriggebliebenen Figuren betörte. Der König stand gedemütigt hinter seinen Leuten und beweinte die verlorene Schönheit der Prinzessin. Sie würden verlieren, doch dann machte der gegnerische König einen Fehler und schickte einen seiner Türme in den Tod, der tapfere Ritter ergriff die Chance und tötete den Boten des Teufels. Plötzlich sah es gar nicht so schlecht für sie aus: Da der Ritter weg war, konnte das Pferd nach dessen tödlichem Sturz die Augen öffnen. Es sprang mit tödlicher Rache auf ein Feld, wo es mehrere Bauern und anschließend noch einen Turm tötete.

Immer besser lief es für sie und gegen Ende wurde sogar die gegnerische Schachprinzessin getötet, doch ist die Geschichte an diesem Punkt noch nicht beendet, denn die Prinzessin aus dieser Geschichte musste noch entflucht werden. Der weise alte Ritter erzählten ihnen in seinen letzten Augenblicken, dass die Prinzessin den Rand der Welt erreichen musste, um entflucht zu werden. Der Ritter und die Prinzessin machten sich sofort auf den Weg. Der Rand rückte immer näher und näher, doch der gegnerische König sah, was die beiden vorhatten, und stellte sich ihnen in den Weg. Der tapfere Ritter erkannte dies und sah nur eine Möglichkeit: Er würde sich opfern müssen. Unerschrocken schritt er seinem Gegner mit erhobenen Schwert entgegen und stürzte sich auf ihn. Es gab einen erbitterten Kampf um ihr jeweiliges Leben, doch letzten Endes starben beide, während die Prinzessin sich zurückverwandelte. Als sie gewahr wurde, dass ihr Liebster tot war, rannte sie zu ihm und vergoss bittere Tränen. Die Schachgötter sahen dies und entschlossen sich dazu, beide in den Himmel zu schicken, damit sie bis in alle Zeit glücklich beisammen sein könnten. Der Bruder der Prinzessin aber, der König, war fortan nicht mehr an den Teufel gebunden. Er gewann noch zahlreiche Schlachten und auch er fand seine wahre Liebe. Der Teufel aber schmort noch bis zum heutigen Tag in der Hölle und – wer weiß? – vielleicht bereut er seine Taten schon.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie Schach noch heute…

Elisabeth Reich (14 Jahre)

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