Eigengewächse auf dem Weg ins Nationalteam
Er wertet den U12-Länderkampf allein schon durch seine Anwesenheit auf: Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler begleitet an allen fünf Tagen das Turnier in Bayreuth und betreut das Team Deutschland.
Ursprünglich wollte er mit der deutschen U12-Nationalmannschaft an den Start gehen, wie zuletzt bei der EM in Griechenland. Dann hagelte es jedoch Absagen. Immerhin: Hussain Besou, die Nummer eins der deutschen U12-Rangliste, führt das Team an. Hussain ist mit einer DWZ von über 2000 eine Ausnahme-Erscheinung im deutschen Schach – ihm traut Vökler in zehn Jahren den GM-Titel zu.
Ansonsten ist die Zahl der Achtjährigen mit DWZ über 1400 innerhalb von drei Jahren zurückgegangen, wie der Bundestrainer beobachtet hat. Der Grund: Schulschach-AGs mussten in Lockdown-Zeiten pausieren. „Da fehlen uns zwei Jahrgänge.“ Eben die Kinder, die in der zweiten oder dritten Klasse erstmals Kontakt mit Schach bekommen. Und den Nachwuchs online zu generieren, sei schwierig, weiß Vökler. Die jetzt Neun- bis Elfjährigen werden sich nach seiner Einschätzung deutlich härter tun, an die Spitze zu kommen.
Insgesamt ist der Bundesnachwuchstrainer aber mit der Entwicklung zufrieden. Im Gegensatz zu früheren Zeiten besteht heute das Herren-Nationalteam zum größten Teil aus Eigengewächsen. 2013 war ein herausragendes Talent namens Vincent Keymer auch bei einem U12-Länderkampf – mit mehreren Nationen – dabei. Der Rest der Erfolgsgeschichte ist bestens bekannt.